Hartriegel (Cornus), auch Hornstrauch genannt, ist eine Gattung aus der Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae). Sie umfasst zirka 55 Arten. Hierzu zählt auch die hier wachsende Kornelkirsche (Cornus mas). Eine weitere im Hessepark in den alten Baumschulquartieren vorkommende Art ist der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea).

 

Die Blütezeit der Kornelkirsche liegt in Deutschland im März/April, in der Regel sogar noch vor der Forsythie. Die Blüten sind goldgelb und stehen in kleinen, an der Basis mit gelben Tragblättern versehenen Dolden. Sie erscheinen von Februar bis April vor den Blättern am alten Holz. Durch die frühe Blüte ist die Kornelkirsche eine besonders wichtige Bienennährpflanze, durch die Früchte ein Vogelschutz- und -nährgehölz.

 

Die Früchte, die Kornelkirschen oder auch Kornellen genannt werden, sind botanisch mit der Kirsche nicht verwandt. Sie sind wie diese eine Steinfrucht, und zwar mit großem, zweisamigem Kern, gehören aber unterschiedlichen Ordnungen des Pflanzenreiches an: die Kornelkirsche den Cornales, die Kirsche (botanisch: Prunus) den Rosales und dort der Familie der Rosengewächse wie die meisten Obstbäume und -sträucher.

 

Wegen seiner Festigkeit und Zähigkeit war das Holz des Kornelbaums wie kaum ein anderes (Eibe) zur Herstellung von Speeren und Lanzen geeignet. Bei den alten Griechen und Römern war diese Verwendung so üblich, dass verschiedene Dichter des Altertums in ihren Metaphern nicht mehr von der Lanze sprachen, sondern von der Kornelkirsche, die der Krieger dem Feind entgegenschleuderte. Große Popularität hat das Holz der Kornelkirsche in Deutschland durch einen Spazierstock gefunden, den sogenannten Ziegenhainer. Da ihr Holz so fest ist, stellten die Bauern des Dorfes Ziegenhain südöstlich der Universitätsstadt Jena aus den geschälten Ästen besonders haltbare Knotenstöcke her. Auch als Heilmittel gegen verschiedene Gebrechen haben sich Teile der Kornelkirsche (Früchte, Blüten, Blätter und Holz) einen Namen gemacht.