Das Pfaffenhütchen wird auch als Gewöhnlicher Spindelstrauch bezeichnet. Da die Kapselfrucht dem Birett, einer Kopfbedeckung katholischer Geistlicher ähnelt, wird die Pflanze „Pfaffenhütchen“ oder „Pfaffenkäppchen“ genannt. Der Spitzname „Rotkehlchenbrot“ stammt daher, dass die Samen im Winter gerne von Vögeln gefressen werden.

 

Es erreicht als sommergrüner, aufrechter, reich verzweigter, sparriger Strauch Wuchshöhen von bis zu 3 m, als kleiner Baum auch bis zu 6 m.

 

Besucher der Blüten sind Insekten aller Art, besonders Fliegen. Blütezeit ist von Mai bis Juni. Die Früchte sind 4-fächrige, fachspaltige Kapseln. Die Samen hängen am verlängerten Stielchen, dem Funiculus, eine Zeit lang aus der geöffneten Kapsel heraus. Das fördert die Mundverbreitung durch z.B. Drosseln und Rotkehlchen; diese schälen den fleischigen Arillus ab, wobei der verbleibende Samen zu Boden fällt.

 

Das Pfaffenhütchen wird häufig von den 2 cm langen, gelblichen, schwarz gepunkteten Raupen der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte befallen. Der befallene Strauch ist dann in ein dichtes Gespinst eingehüllt, in dem die Raupen die Blätter fressen. Für Menschen und Pferde gelten alle Pflanzenteile als giftig.

 

Das Pfaffenhütchen kommt vor allem in Europa vor, mit Schwerpunkt in Mitteleuropa. Die Pflanze bevorzugt Waldränder, Hecken und Abhänge. Das Pfaffenhütchen braucht nährstoffreiche, kalkhaltige und salzarme Böden.